Slyrs Whisky ist ein leuchtendes Exemplar einer Region der Whiskywelt, die wir bis dato unbeachtet ließen: Die Rede ist von unserem hauseigenen deutschen Whisky. Um diese Einführung in die deutsche Whiskywelt möglichst imposant zu gestalten, haben wir einen Edelwhisky des Hauses Slyrs verkostet: den Slyrs Bavarian Single Malt Fassstärke.
Der Name Slyrs wirkt zunächst altgälisch oder schottisch, doch tatsächlich versteckt sich dahinter die Region um den Schliersee in den bayerischen Alpen. Im 8. Jahrhundert nach Christi gründeten einige Mönche nämlich ein Kloster am Schliersee, das sie Slyrs tauften. Mit der Zeit nannte man das gesamte Gebiet um den Schliersee Slyrs – ausgesprochen Schliers. Slyrs ist altbairisch und altertümlich – doch die Brennerei ist jung. Erst 1999 gründete der Braumeister Florian Stetter die Brennerei, nachdem er 1994 eine Studienreise nach Schottland unternahm. Seitdem hat sich das oberbayerische Whiskyhaus zum größten Single-Malt-Hersteller Deutschlands entwickelt. Derzeit produziert die Slyrs-Brennerei jedes Jahr 70.000 Liter Whisky. Auch ergatterte der deutsche Whisky in den letzten Jahren internationale Preise: 2014 verlieh ihm das Whisky Magazine einmal Gold und einmal Bronze. Im folgenden Jahr gewann der Slyrs Bavarian Single Malt sogar die Kategorie Best European Single Malt 12 Years and Under.
Der Herkunft treu bleibend besitzt die Flasche ein bayerisch, altertümlich anmutendes Aussehen. Das Wappen der Brennerei – ein springender Ziegenbock über einem Gebirge – ist mehrmals auf der Flasche zu finden und erinnert an das grüne Almland und die Berge Oberbayerns.
Der Slyrs-Whisky ist dem schottischen Scotch nachempfunden, denn der Brennereigründer Florian Stetter fand auf seiner Reise in Schottland viele Ähnlichkeiten zu seiner Heimat in Bayern. Einerseits sah er Parallelen in der Natur und in dem Land – ausgestattet mit tiefen, grünen Tannenwäldern, hohen Bergen, klaren Seen und Flüssen. Doch auch die Menschen und die Kultur Schottlands kamen ihm allzu vertraut vor.
Und so tranken wir den deutschen Whisky, wie wir es mit schottischem Scotch tun würden. Pur, ohne Wasser und im Nosing Glas. Denn der deutsche Whisky verdient ebenso viel Respekt und Anerkennung wie das schottische Vorbild – wie wir schon bald im Geschmack feststellten. Doch zunächst fiel uns die klare, helle Farbe auf. Das kommt daher, dass der Whisky nur drei Jahre im Fass verbracht hat. Viele Whiskyhersteller geben ihrem Whisky Farbstoffe hinzu, um die Farbe künstlich zu verdunkeln. Doch der Slyrs Single Malt hat so seinen eigenen Charm. Und man darf sich nicht täuschen lässen: Wie es der Name des Whiskys schon verrät, wurde er mit Fassstärke abgefüllt. Das bedeutet, dass man ihn nicht verdünnte, bevor man ihn aus dem Fass in die Flasche abfüllte. Somit hat er denselben Alkoholgehalt, den er auch schon im Fass hatte: 55%.
Der Alkoholgehalt ist auch am Geruch erkennbar, der zunächst etwas sprittig ist. Doch dahinter verbirgt sich eine lieblich süße Duftnote, die ganz anders als beim amerikanischen Bourbon und schwer einzuschätzen ist. Dieser süße Geruch brachte uns dazu, wiederholt mehrere tiefe Züge zu nehmen, doch er blieb bis zuletzt geheimnisvoll und unantastbar.
Im Gaumen brennt der deutsche Whisky erst – doch dann wird er angenehm warm. Und je länger man ihn im Mund behält, desto wärmer wird er. So breitet sich eine mollige und dennoch intensive Wärme im Mund aus, die dazu verlockt, den Whisky möglichst lange im Mund zu behalten und alle Geschmacksnoten auszukosten. Und tatsächlich hat der Whisky trotz seines jungen Alters einen tiefen, komplexen Charakter, der sich mit jedem Schluck zu ändern scheint. Für viele von uns war es das erste Glas deutschen Whiskys, doch schlagartig wurde der Slyrs Single Malt zu einem unserer Lieblingswhiskys.
Den Slyrs Bavarian Single Malt Fassstärke kann man beim Whisky-Shop spirituosen-superbillig.com erstehen. Passend zum bayerischen Whisky befand sich der Spirituosenhändler ursprünglich auch in Bayern – 2006 fing das Unternehmen im bayerischen Pentling damit an, alle möglichen Arten von Spirituosen an Schnapskenner zu vertreiben. 2011 zog man nach Essen in Nordrhein-Westfalen, um der größeren Nachfrage gerecht zu werden und für schnelleren Versand sorgen zu können. Im Sortiment findet man neben Whisky auch Wodka, Rum, Liköre, Gin und Cognac. Wie es der Name der Webseite bereits verrät, soll dem Kunden dabei stets ein fairer Handel geboten werden – aber ohne dabei die Qualität des Produkts zu missachten. Wir empfehlen vor allem die momentane Weihnachtsaktion, bei der verschiedenste Spirituosen und Whiskeys als Geschenkideen zu finden sind. Für jeden Whiskyfreund und Schnapskenner im Umkreis findet man hier das passende Geschenk zu Weihnachten.
Haben Sie sich auch schon an den deutschen Whisky herangetraut? Teilen Sie uns Ihren Eindruck gerne in den Kommentaren mit.
Titelbild Urheber: von Bahnfrend (Eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
13. Dezember 2016 at 10:17
Die Standardabfüllung von Slyrs fand ich ehrlich gesagt nie so wirklich toll. Letztes Jahr habe ich auf der Interwhisky auch mal den 12-Jährigen probiert, der schon sehr lecker, aber mit weit über 200 Euro viel zu teuer ist. Dem Slyrs Bavarian würde ich auf jeden Fall eine Chance geben, wenn ich mal die Gelegenheit dazu bekomme.